Unix oder UNIX?

Unix wird oft in Versalien (UNIX) geschrieben, dies ist falsch, da es sich nicht um ein Akronym handelt, aber eben doch nicht ganz… Aufschluß über die historische Herkunft der Schreibweise geben der Artikel The Creation of the UNIX Operating System und Dennis Ritchies Aufsatz The Evolution of the Unix Time-sharing System. Weitere Anhaltspunkte zur Herkunft des der Bezeichnung Unix geben die Unix Timeline, David Neeley: Re: All caps for UNIX (for no good reason) und Peter H. Salus: The Daemon, the GNU and the Penguin: Chapter 2 UNIX. Zu anderen Verwendungen informiert der Artikel OtherUnix.

Der Name Unix gleicht MULTICS (Multiplexed Information and Computer Service). Die Bell Laboratories waren an dessen Entwicklung bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Projekt 1969 beteiligt. Zu diesem Zeitpunkt war war das Projekt hinter den Zeitplan zurückgefallen und finanziell unter Druck geraten. General Electric und Honeywell, die später GEs Computersparte übernahmen, führten das Projekt bis zur Marktreife weiter. Der Erfolg der MULTICS Rechner war, schon allein durch den Preis bedingt, begrenzt. Der Honeywell 6180 kostete 1973 ca. $7.000.000, dafür hätte man damals Tausend Cadillacs kaufen können.

Ken Thompson — ein Mitarbeiter von Bell, der an MULTICS mitgearbeitet hatte, hatte ein Spiel namens Space Travel für den GE-645 Mainframe geschrieben. Allein die Rechenzeit, um das Spiel einmal zu spielen kostete damals $75. Mit Dennis Ritchies Hilfe portierte er das Spiel auf die DEC PDP-7 und sie entwickelten ihre eigene, einfachere Version von MULTICS. Umstritten ist die Entstehung des Namens Unix bzw. UNIX. Der Name UNICS (Uniplexed Information & Computing Service) wird als Wortschöpfung Peter Neumann zugeschrieben, aus der Kernighan UNIX abgeleitet haben soll, was dieser aber bestreitet.1 Zunächst hatte das Projekt keine Kostenstelle und keine Finanzierung. Dies änderte sich als Thompson und Ritchie Textverarbeitungsfähigkeiten in Unix einbauten und damit die Anschaffung einer PDP-11 rechtfertigten. Zu dieser Zeit hatte sich Unix Operating System als offizielle Bezeichnung etabliert.

Unix beinhaltete roff, das erste Programm für elektronisches publizieren, das für Textsatz tauglich war. Im Laufe der weiteren Entwicklung erweiterte man die Fähigkeiten der Software und probierte diese natürlich auch aus, wie beispielsweise Kapitälchen. Daher finden wir Titel mit kapitalisierter Schreibweise, wie UNIX Programmer’s Manual (veröffentlicht am 3. November 1971) oder Thompsons and Ritchies The UNIX Time-Sharing System (erschienen 1974 in CACM2).


1Vgl. dazu: Dennis Ritchie: The Evolution of the Unix Time-sharing System, Peter H. Salus: The Daemon, the GNU and the Penguin: Chapter 2 UNIX und David Neeley: Re: All caps for UNIX (for no good reason).

2 Communications of the ACM (CACM) ist die monatlich erscheinende Zeitschrift der Association for Computing Machinery (ACM).

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Unix As Literature

„Mastery of UNIX, like mastery of language, offers real freedom. The price of freedom is always dear, but there’s no substitute.“ – Thomas Scoville: The Elements Of Style: UNIX As Literature.

For over three decades Unix is known as a powerful and flexible operating system, technically superior to most of its more popular rivals. The larger the network, the more important the task, the more it shines. So why is Unix still not everybody’s favourite? OS X, KDE and Gnome have made Unix systems more accessible for the masses, but Unix is still quite remote, hidden under a layer of GUI. It’s like a novel competing with omnipresent glossy magazines, adverts and TV. It will always be apreciated by the savvy, but the majority will simply fail to even notice let alone understand. It is not only that Unix lacks marketing. It is that Unix is demanding. To use Unix you have to read and be capable of abstract thought. This will take some effort on behalf of the user. On the other hand people who lack numeracy and reading skills will always find plenty of opportunity to fail where others succeed.This may seem like the arrogant Unix geek drivel that puts people off, but at the core of the matter lies the fact, that being smart is quite a good thing — or why does everybody insist on telling children to go to school? If you made it this far, you might want to read some more.

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